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Hof Klang I Architektur und Musik
Ein himmelblauer Innenhof einer ehemaligen Pelzmanufaktur war Ausgangspunkt einer musikalischen Auseinandersetzung mit spezifischen akustischen und räumlichen Bedingungen von Konzerten. Die jährliche Konzertreihe entwickelte sich in Leipzig unter der Schirmherrschaft des Geschäftsführers des Bach Archives zu einem Festival für Neue Musik. Hof Klang erschloss weitere Veranstaltungsorte wie das historische Bosehaus mit seinem barocken Innenhof.
Seit 2013 ist Hof Klang in Berlin. Der Innenhof einer ehemaligen Treibriemenfabrik in der Nähe des Holzmarktareals in Berlin Mitte wurde zum neuen Konzertort. Seit 2020 erkundet Hof Klang auch die Innenräume des Fabrikgebäudes, 2022 das erste Mal im Club BOLD.
Hof Klang beschäftigt sich neben dem Klangerlebnis eines Konzertabends mit dem konkreten Raum der Aufführung und dessen akustischen und visuellen Bedingungen. Und mit der Zeit. Die Zeit hat als vierte Dimension in Kunst und Wissenschaft auch Architektur in neue Zusammenhänge gebracht.
Die Vorstellung von Architektur als statische Disziplin ist eine heute nicht mehr denkbare Vorstellung, da Räume und Architekturen dynamisch wahrgenommen werden. Unsere Wahrnehmung berücksichtigt die Folge der Räume, welche man durchschreitet, ebenso wie Form und Materialien in ihrer zeitlichen Tradierung gelesen werden. Auguste Choisy (1841 – 1909) entdeckte eine innere Ordnung der Akropolis in Athen, die sich erst durch ihre Bewegung des Betrachters erschließt. Das war lange bevor Le Corbusier seine „promenade architectural“ einführte.
Neue Räume sind in der zeitgenössischen Musik zum Generator für neue Werke geworden. Das Werk Karl-Heinz-Stockhausens ist ein lebendiges Beispiel dafür. In diesem Sinne will Hof Klang Generator sein für zeitgenössisches Musikschaffen und aktive Raumwahrnehmung.
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